Psychologische Schmerztherapie unterstützt Menschen mit chronischen Schmerzen wie z.B.:
- Rückenschmerzen
- Kopfschmerzen
- Migräne
- rheumatische Beschwerden
- Fibromyalgie
- Morbus Bechterew
Schmerzen – besonders chronische Verlaufsformen – werden heute als bio-psycho-soziale Erkrankung verstanden. Das bedeutet, dass neben der körperlichen Erkrankung bzw. Schädigung psychologische und soziale Faktoren entweder als Auslöser oder in der Aufrechterhaltung der Beschwerden eine wichtige Rolle spielen. Psychologische Schmerztherapie widmet sich den krankheitsbedingten psychosozialen Beeinträchtigungen und kann helfen, wenn es schmerzbedingt zu folgenden Beschwerden kommt:
- Schlafstörungen und Erschöpfung
- Angstzustände und Panikattacken
- Gereiztheit und Unruhe
- Depression
- Einschränkung oder Verlust sozialer Kontakte
- Einschränkung oder Verlust der Erwerbsfähigkeit
- Familiäre Konflikte und Spannungen
- Körperliche Folgeerkrankungen
Psychologische Schmerztherapie ist in jeder Phase einer Schmerzerkrankung sehr hilfreich:
- zu Beginn einer Schmerzbehandlung
- bei bereits lang bestehenden Schmerzen
- als Alternative zu medikamentösen Behandlungen
- ergänzend zu medizinischen und therapeutischen Behandlungen
Im Mittelpunkt der psychologischen Schmerztherapie stehen Ihre individuellen Beschwerden und Bedürfnisse. Von diesen ausgehend werden gemeinsam die Behandlungsziele und -methoden erarbeitet.
Die Wissenschaft geht heute bei chronischen Schmerzen von einem multidimensionalen Syndrom aus. Dabei wird das Schmerzerleben nicht nur von den biologischen Prozessen wie Verletzungen oder Entzündungen bestimmt, sondern auch wie wir Schmerzen wahrnehmen, interpretieren und in welchen maßen sie uns emotional beeinträchtigen. Die vielfältige Belastung durch Schmerzen kann zu Verzweiflung, Hilflosigkeit und Angst führen. Negative Emotionen und Gedanken wirken schmerzverstärkend und so beginnt ein Teufelskreis von zunehmenden Schmerzen und steigender emotionaler Belastung.
Die psychologische Schmerztherapie vermittelt Methoden um den Schmerz zu beeinflussen und zu lindern.
Methoden der psychologischen Schmerztherapie:
Am Anfang jeder psychologischen Schmerztherapie steht eine ausführliche Exploration und klinisch psychologische Diagnostik, um individuelle Belastungsfaktoren sowie allfällige psychologische Erkrankungen zu identifizieren. Daran anschließend baut der Behandlungsplan auf, der folgende Bereiche umfassen kann:
- Psychoedukation – Vermittlung krankheitsbezogener Informationen und Bewältigungsstrategien
- Aktivierung zu selbstbestimmter Krankheitsbewältigung
- Stress-, Konflikt- und Schmerzbewältigungsstrategien
- Witerführende psychotherapeutischen oder psychiatrischen Behandlungsangebote
- Vermittlung von Entspannungstechniken
- Wahrnehmungsschulung und Spannungsreduktion
- Hypnotherapeutische Ansätze
- Genusstraining
- Aufmerksamkeitslenkung und Achtsamkeit
- Pacing
- Körperorientierte psychologische Behandlungsansätze zur Aufdeckung psychischer Belastungsfaktoren und Traumabehandlung
Zur Behandlung des chronischen Schmerzes bedarf es in der Regel eines multimodalen Settings, d.h. eines Zusammenwirkens und Abstimmens medizinischer, pharmakologischer, physiotherapeutischer und psychologisch/ psychotherapeutischer Methoden.
Meine Expertise im Bereich der Psychologischen Schmerztherapie habe ich in 3 Jahren als Leitung des Kompetenzbereichs für PatientInnen mit somatoformen Störungen und Schmerzstörungen des Psychosomatischen Zentrums Waldviertel Eggenburg sowie im Curriculum Psychologische Schmerztherapie beim Berufsverband Österreichischer Psychologinnen und Psychologen, BÖP, gewonnen. Dem psychologischen Team der Schmerzambulanz am AKH Wien, das ich über einige Jahre hinweg supervidiert habe, verdanke ich viele Erkenntnisse im Umgang mit unterschiedlichsten Schmerzsyndromen.
Empfohlene Literatur für Betroffene folgt bald.